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VielfaltMenü

Nachgefragt bei Dirk Tauras

By 20. Februar 2023No Comments

Wie aus Speiseresten nachhaltige Energie entsteht und wie wir es schaffen unsere Transportwege so kurz wie möglich zu halten, verrät uns Dirk Tauras, Leiter Einkauf bei VielfaltMenü.

Wie wirken sich die drastischen Preissteigerungen im Einkauf bei der VielfaltMenü aus?

Auch wir sind von den steigenden Preisen stark betroffen. Dabei macht sich die aktuelle Kostenexplosion beispielsweise bei Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren, Getreideerzeugnissen, sowie bei Lebensmitteln im Bereich Frischobst und Gemüse ganz besonders deutlich bemerkbar. Hier können wir die Steigerungen selbst auch nicht kompensieren. Wir tun natürlich unser Möglichstes und sprechen mit unseren Lieferpartnern zum Beispiel auch über Alternativartikel.

Wir pflegen langfristige, verbindliche und gute Beziehungen zu unseren Lieferanten und Partnern und haben ein vertrauensvolles Miteinander. Wir erleben aber auch hier, dass in dem aktuellen Marktkontext die Einflussmöglichkeiten eher gering ausfallen. Denn eines ist klar: Die Qualität der Verpflegung ist das A und O unserer Arbeit und deshalb sind unsere Sparmöglichkeiten begrenzt.

Aus meiner Sicht lehrt uns die aktuelle Situation, dass wir alle, also Unternehmen und Endverbraucher, wieder bewusster konsumieren müssen; Lebensmittel wieder viel mehr wertzuschätzen und einen noch größeren Fokus auf das Thema Reduktion von Lebensmittelverschwendung zu legen. Uns als VielfaltMenü treibt das Thema bereits lange um. Wir arbeiten in diesem Bereich kontinuierlich daran, unsere gesamten Prozesse nachhaltiger zu gestalten.

Sie haben es bereits angesprochen: Der Einkauf kämpft nicht nur mit dem Thema Preissteigerungen. Auch die Ansprüche zum Thema Nachhaltigkeit steigen. Wie geht der Einkauf der VielfaltMenü dieses Thema an?

Beim Thema Nachhaltigkeit arbeiten wir als VielfaltMenü an einer Vielzahl von Stellschrauben. Von einem optimierten Einkaufsverhalten bis zum Abfallmanagement ist die Einkaufsabteilung daher in vielen Themen zentral involviert.

Mein Team und ich haben uns zum Beispiel bewusst dafür entschieden, nur mit speziell ausgewählten Lieferanten/Partnern verbindlich zusammenzuarbeiten. So teilen wir unsere Sortimente optimal auf unseren Lieferantenpool auf und vermeiden lange, umständliche Transportwege. Durch die Optimierung unseres Einkaufsverhaltens lassen sich so zudem auch Lieferstopps reduzieren. Das senkt den Kraftstoffverbrauch und reduziert CO2-Emissionen. Schon diese Maßnahme hat sofort eine positive Auswirkung auf die Umwelt.

Darüber hinaus spielt Regionalität bei VielfaltMenü eine sehr große Rolle: Wir fokussieren uns auf regionale Lieferpartner und Erzeuger, um unsere Regionen zu stärken, Ressourcen zu schonen und auch hier die Transportwege so gering wie möglich zu halten. Gerne beziehen wir zudem die Lebensmittel, die saisonal verfügbar sind.

Auch das Thema Abfallmanagement beschäftigt uns. Hierzu haben wir u. a. mit unserem bundesweiten Entsorger eine nachhaltige Lösung gefunden: Unsere Küchen- und Speisereste werden in Spezialbetrieben weiterverwertet. Aus den organischen Reststoffen entsteht nach der Verarbeitung in einer Biogasanlage dann nachhaltige Energie in Form von Strom und Wärme, sowie ein hochwertiger organischer Dünger. Auch die gebrauchten Speiseöle und Frittierfette werden aufbereitet und dienen als Vorprodukt für die Herstellung von umweltfreundlichem Biodiesel-Kraftstoff.

Seit September 2022 arbeiten wir darüber hinaus erfolgreich mit RECUP zusammen: An allen Standorten unserer Betriebsgastronomie gibt es To-Go Speisen und Getränke in praktischen und auch appetitlichen Mehrwegbehältnissen. Aktuell sind wir dabei, das Mehrwegsystem in ganz Deutschland an weiteren Standorten, z. B. in Schulen, auszuweiten.

Wir machen also schon eine ganze Menge, aber das reicht uns noch nicht. Wir sehen uns als Unternehmen in der Verantwortung, einen großen Beitrag zum Schutz der Umwelt und der Ressourcen zu leisten. Daran arbeiten wir nicht nur als Einkauf stetig weiter.